Rückschau Eyachtal Wanderung
Liebe LandFrauen und Freunde der LandFrauen,
am Samstag den 14.08.2021 konnten wir endlich wieder bei schönstem Wetter zu einer Exkursion unter unserem Leitthema „Unsere Heimat erkunden und neu entdecken“ unternehmen – natürlich unter Berücksichtigung der Pandemie Konformen Bedingungen.
Start und Ziel unserer Wanderung war die Eyachmühle, dort wurden wir herzlich von Herrn Martin Duss (pensionierter Gymnasium Lehrer und ausgebildeter Schwarzwald-Guide) begrüßt und durch das Eyachtal geführt.
Auf der ca. 7,5 km langen Wanderstrecke, die uns entlang der Eyach bis hin zum ehemaligen Lehmannshof führte, haben wir vieles interessante über die Eyach, das Tal und Ihrer Bevölkerung gehört und gesehen.
Wussten Sie das die Eyach aus den zwei Bächen Brotenaubach und Dürreychbach entspringt und ca. 18 Km später in die Enz, bei Neuenbürg mündet?
Die Eyach war für den Wald, die Flößerei und den Holzhandel sehr wichtig, sie brachte gute Verdienstmöglichkeiten in das holzreiche, aber sonst eher arme Enztal. Lange Zeit war über das Sommerhalbjahr der Haupthandelsweg von der Eyach über die Enz bis zum Neckar bei Heilbronn, von da aus gingen die Flosse über den Neckar weiter bis nach Mannheim. Dort wurden die Flosse umgeladen. Von Mannheim ging es dann für die Enztalflößer, meist zu Fuß in Ihren langen Gummistiefeln, wieder nach Hause.
Im Frühjahr mussten die Bachläufe von den über den Winter angeschwommenen Steinen und Unrat sauber und vor zuwachsen durch Bäume und Sträucher befreit werden. Den es war wichtig das die Flosse ohne Anstoßen durch die Gewässer schwimmen konnten.
Ab dem 19. Jahrhundert verlor die Flößerei immer mehr an Bedeutung, bis zuletzt im Jahr 1919 die letzten Flosse durchs Enztal geschwommen sind. Ein wichtiger Faktor war der Ausbau der Eisenbahn, welche fortan das Langholz in kürzerer Zeit, unter kleinerem Kraftaufwand und Wetter unabhängig befördern konnte.
Kurz vor dem ehemaligen Lehmannshof standen wir plötzlich in einer Allee, mitten auf einer Wiese im Eyachtal.
Hier konnte uns unser Schwarzwald Guide Herrn Duss eine nette, kleine Anekdote dazu erzählen. Die Allee war nicht zufällig an dieser Stelle, Sie wurde vom ehemaligen Förster, der aus Mecklenburg-Vorpommern stammt, gepflanzt. Weil er seiner Zeit Heimweh bekommen hat und sich hier ein Stück Heimat errichten wollte. An den Lehmannshof selbst erinnert heut nur noch zwei Gewölbe Kelle die unter Naturschutz stehen und als Fledermausquartier dienen.