4. August 2023 - Beiträge - 50 Jahre Enzkreis LandFrauen

50 Jahre LandFrauen Enzkreis: Kieselbronn:Besuch im Atelier von Prof. Fritz Theilmann, Kieselbronn

Kopf-Rassler

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des LandFrauenVereins Enzkreis haben wir für eine Führung durch das Atelier von Prof. Theilmann in Kieselbronn die interessierten Ortsvereine des Enzkreises eingeladen.
Am 05. Mai 2023 trafen wir uns im heutigen Museum und wurden von Frau Bärbel Rudin, der Tochter von Prof. Theilmann, herzlich empfangen und durch die Ausstellung geführt. Sie betreut heute seinen Nachlass.
Die Biographie: Fritz Theilmann wurde 1902 in Karlsruhe geboren und verstarb 1991 in Kieselbronn.
Er war Bildhauer, Keramiker und Schmuckmodelleur. 1921 begann sein Bildhauerstudium an der Karlsruher Akademie, anschließend war er bei der Staatlichen Majolika Manufaktur tätig. Danach wechselte er nach Norddeutschland und war in der Kieler Kunstkeramik AG Leiter der baukeramischen Abteilung. Seine Professur erlangte er im schlesischen Bunzlau. Ab 1929 trat er ausgedehnte Reisen an, die ihn in den Vorderen Orient, Persien, Indien führten, dann studierte er noch 1 Jahr in Paris. 1949 kehrte er aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und kam nach Kieselbronn. Beruflich war er damals in Pforzheim tätig als Schmuckmodelleur. Ab 1959 konnte er ganz als freischaffender Künstler bildhauerisch wirken.

Eisbär im Garten vor dem Atelie Prof Theilmann
Sein Werk: Einflüsse des Jugendstils, Art Déco und orientalische Kunst prägen seine Werke, jedoch ist seine eigene Handschrift stets unverkennbar. Er hat sich stark mit den Themen Krieg, Zerstörung, Tod, Unfreiheit auseinandergesetzt. Sein Nachlass umfasst ca. 600 Arbeiten, das sind Majolika-Arbeiten, Bronzearbeiten, Holzarbeiten, er war Gold- und Silberschmied und Steinbildhauer, in Pforzheim z.B. findet man die Löwenkeramik an der Löwenapotheke, „Goldschmied und Polisseuse“ an der Post Schwarzwaldstraße 1, die Rassler, Poststraße und der Pforzheimer Seckel am Marktplatz.

 

Frau Rudin hat uns eine sehr interessante Führung mit viel Humor geboten. Sie berichtete auch, dass sich auf ihrem Anwesen 25 Speierlingbäume befinden, die zu den seltenen Baumarten in Deutschland zählen. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 20 Metern und tragen gefiederte Laubblätter. Die Früchte reifen von September bis Oktober, sind birnen- und apfelförmig und eigenen sich besonders gut für Schnaps, Likör, Kuchen, Kompott und Gelee. Auch Wildschweine lieben diese Früchte.
Zum Abschluss hatten wir einen kleinen Imbiss und wir bedankten uns bei Frau Rudin vielmals für den interessanten Nachmittag.
sende ich Ihnen den Bericht über unseren Besuch bei Frau Rudin.


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